Unser Gott: Der Segnende
Jemandem "Gottes Segen" wünschen – dahinter steckt mehr als eine altmodische Grußformel. Segnen heißt, den anderen der Güte Gottes anbefehlen. Und wer braucht nicht mehr Güte und Freundlichkeit in seinem Leben?
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Es gab die gute Sitte, dass wir uns im Büro besuchten und gegenseitig Gutes wünschten, wenn jemand Geburtstag hatte. Ich fasste jedes Mal Mut und wünschte Kolleginnen und Kollegen Gottes Segen. Einmal kam ich – etwas überrascht – mitten in eine Gruppe von Gratulanten hinein und wünschte dem Kollegen „Alles Gute“. Plötzlich antwortete er, für alle laut und deutlich hörbar: „Wie jetzt, Herr Schmidt, heute kein Segen Gottes?“ Leicht blamiert, aber doch erfreut habe ich diesen Segen sofort nachgereicht. Ich dachte später: Es ist doch gut, wenn dieser Segenszuspruch zu unserem Markenzeichen als Christen wird!
Aaron erhielt durch Mose den göttlichen Auftrag, das Volk Gottes zu segnen, nachzulesen in 4.Mose 6,22-27. „Der Herr segne dich…“ Segen hat immer mit unserem grenzenlosen HERRN im Himmel zu tun! Er macht nämlich zweimal deutlich, dass beim Segnen das Angesicht des Allmächtigen gegenwärtig ist. „ER lasse sein Angesicht über dir leuchten … ER erhebe sein Angesicht über dir…“ Mit dem Segenswunsch bringen wir also Menschen vor Gott. Auch wenn sie dies vielleicht gar nicht bewusst wollen, zeigt die Erfahrung, dass die meisten nichts gegen diesen Wunsch haben, weil sie „irgendwie“ spüren, dass es etwas Gutes ist. Zu dieser Gegenwart Gottes gehört, geprägt von Gottes Liebe, ein besonderer Schutz für Leib und Seele: „ER behüte dich.“ Und weil kein Mensch wirklich vor Gott bestehen kann, galt schon bei Mose, insbesondere aber dann durch das Sterben und Auferstehen von Jesus Christus: „Er sei dir gnädig.“ Der Segen von Gott beinhaltet schließlich den Zugang zur kompletten Fülle aus dem Himmel: „ER schenke Dir ‚Shalom‘.“ Dieses hebräische Wort meint nicht nur Frieden als Kontrast zu Krieg, sondern auch Unversehrtheit und Heil, Gesundheit, Wohlfahrt, Ruhe und Glück (Wikipedia).
Der Apostel Petrus beauftragt uns, andere zu segnen (1. Petrus 3,9). Verpassen Sie nicht, dies so oft wie möglich zu tun! Wenn ich dies im Gebet tue, folge ich dem Auftrag, der im Anschluss an den „Aaronitischen Segen“ oft übersehen wird: „Ihr sollt meinen Namen auf die Israeliten legen – und dann werde ICH sie segnen.“ (4. Mose 6,27). Gott wird segnen, nicht ich! Was können wir Menschen Besseres tun, als mit dem Namen Gottes Seine Allmacht auf unsere „Nächsten“ zu legen! Und dann wird ER handeln, wie ER es in Seiner Weisheit und Seinem Weitblick für „das Beste“ hält!
– Jürgen Schmidt, Gießen