Wer ist wer – und wer bin ich?

Auf unsere Frage, was er gerade am schlimmsten findet und ob es auch gute Dinge gäbe, gibt er bemerkenswerte Antworten:

Gut empfindet er, dass man erkennt: „Wer ist wer“. Da gibt es Menschen, die man jahrelang als gute Christen in der Gemeinde kannte und die dann als erste weggehen und nur an sich denken. Auf der anderen Seite sind die, von denen man es nicht erwartet hätte, die auf einmal für andere da sind und selbstlos helfen, anstatt nur sich in Sicherheit zu bringen.

Persönlich wertvoll ist ihm, seinen eigenen geistlichen Stand zu erkennen: „Wer bin ich?“ Er habe gerade wirklich Schwierigkeiten damit, über Feindesliebe zu predigen. Dabei führt er keine Entschuldigungen an, wie die schrecklichen Dinge, die die russische Armee gerade an seinem Volk verübt. Ja – er weiß von schwangeren Frauen und Kindern, die grausam getötet werden, er weiß, wie Wohnblocks, Krankenhäuser und Gemeinden zerbombt werden. Aber daran liegt es nicht. Nein – sein „Problem“ ist er selbst. Ihn betrübt seine Unfähigkeit, die Menschen, die das tun, dennoch zu lieben, wie Jesus sich das von seinen Nachfolgern wünscht. Er nennt es einen „Moment der Heiligung“ so über den Zustand seines eigenen Herzens zu erschrecken.

Und was findet er besonders schlimm? Gemeinden aus Polen helfen massiv, die aus Weißrussland fragen nach, wie es ihnen geht, beten für sie und zeigen ihre Verbundenheit. Gemeinden aus Russland, zu denen sie zum Teil Jahrzehnte lang Missionare entsandt hatten, schweigen hingegen. Ja, einige glauben der russischen Staatspropaganda mehr, als den Geschwistern aus der Ukraine. Von Geschwistern so im Stich gelassen zu werden, verletzt sehr.

 

Das verstehen wir, auch wenn wir die Tiefe des Schmerzes darüber kaum ermessen können. Umso mehr stellt sich uns die Frage, wo wir stehen. Lassen wir die Geschwister im Stich oder leiden wir mit, wie das Bild des Leibes Jesu es nahe legt „Leidet ein Glied, so leiden alle mit …“ (1. Kor. 12,26)? Es mag vielleicht nicht viel sein, aber was wir tun können, das sollten wir auch tun:

  • Beten wir für die Ukraine, für ein baldiges Ende des Krieges ohne weitere Eskalation der Gewalt. Beten wir für die dortigen Geschwister – und auch für die russischen Soldaten, von denen vermutlich kaum jemand selbst den Krieg will, den er führen muss.
  • Nehmen wir geflüchtete Menschen aus der Ukraine in unseren Gemeinden und auch privat zu Hause auf.
  • Lasst uns Geld geben, möglichst direkt in die Ukraine. Noch können die Geschwister dort etwas dafür kaufen – vor allem, um die Not derer zu lindern, die bereits alles verloren haben.

 

Als VisioM können wir offiziell kein Geld dorthin weiterleiten. Wenn es schnell gehen soll, dann geht es nur privat und ganz persönlich unter Geschwistern. Lassen wir es uns etwas kosten, mit den Geschwistern in der Ukraine als Leib Jesu verbunden zu sein. Überlassen wir es Gott, auf unsere Spenden zu achten und den Geschwistern, sie weise einzusetzen.

Überweisungen aus Deutschland sind (Stand 25.03.22) direkt an die Gemeinde möglich (schnell, aber ohne deutsche Spendenbescheinigung). Vor der Überweisung ins Ausland muß man evtl. die Auslandsüberweisung im Konto erst freischalten. Es fallen zusätzliche Gebühren an.

Empfänger: LCBC, Religious community of CCECB, House of Gospel, Lviv, Zelena  str. 11-B, Lviv, 79005, Ukraine
IBAN: UA353052990000026007001028021
BIC: PBANUA2X
Bank: JSC CB PRIVATBANK, HRUSHEVSKOHO STR. 1 D, 01001 KIEV, UKRAINE

Website der Lviv Central Baptist Church (ukrainisch): http://baptist.lviv.ua/
Telegramkanal der Gemeinde mit regelmäßigen Updates in Englisch: https://t.me/+zVZTnaolQX5kOWNi

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