Philippus und das Sofa

Das achte Kapitel der Apostelgeschichte berichtet von Philippus, der dem Kämmerer von Äthiopien auf der Straße das Evangelium erklärt. Das Gespräch verläuft außerordentlich gut und endet mit einer Taufe. Den Auftrag dafür hat Philippus direkt von Gott. Doch ist dieser Bericht auf heute übertragbar?

Es gibt viele moderne Einwände, dass solche Begegnungen heute nicht mehr möglich sind. Dabei ist es doch immer noch der gleiche Gott. Und deshalb ist die Frage: Liegt das vielleicht an uns modernen Menschen? Heute ist es für wenige Christen Realität, dass sie Menschen auf der Straße das Evangelium erklären. Manche sehnen sich zwar danach, wenden aber ein, dass sie die Stimme Gottes oft nicht so deutlich hören, wie Philippus. Oder gar nicht. Dabei spricht Gott heute noch zu uns. Zum Beispiel durch die Bibel. Und wer Menschen auf freundliche Weise anspricht merkt, dass sie gar nicht so verschlossen sind, wie vielleicht befürchtet.

Vielleicht hätte Philippus den Tag lieber auf dem Sofa verbracht. Er hätte sagen können: „Sollen die Leute doch in unsere Gemeinde kommen. Wir machen ja ein super Programm.“ Philippus hätte auch Angst vor Zurückweisung haben können. Auf die Frage „Verstehst Du, was Du da liest?“  hätte der Kämmerer gereizt antworten können: „Klar. Ich kann lesen. Verzieh Dich.“ Es hätte tausend Gründe gegeben, nicht loszuziehen. Und sicher haben wir heute gute Gründe und das Engagement in der Gemeinde ist natürlich wertvoll. Aber müssten wir nicht ab und zu über unseren Schatten springen – so wie Philippus es vermutlich getan hat? Einfach, weil Gott uns beauftragt? Es lohnt sich: „Als sie aber aus dem Wasser heraufstiegen, entrückte der Geist des Herrn den Philippus und der Kämmerer sah ihn nicht mehr; er zog aber seine Straße fröhlich.“

Zurück zur Übersicht

Teilen Sie es gern