Das Interview: Andreas Bartels

Andreas, als promovierter Physiker arbeitest du seit 23 Jahren im vollzeitlichen Dienst und hast dafür so manche Schwierigkeiten in Kauf genommen. Was treibt dich an und hilft dir, weiter dran zu bleiben?

Während meines Studiums sagte ich Gott, er könne mich überallhin senden, ich würde gehen. Das habe ich ernst gemeint. Seither versuche ich, diesem Versprechen treu zu bleiben, auch wenn es mal schwierig wird. Ich habe immer wieder gesehen, dass Gott unsere Schritte lenkt, wenn wir im Vertrauen auf ihn in Bewegung sind. So war es auch bei mir: Als Physiker mit einem Anliegen für Mission lag es für mich nahe, als „Zeltmacher“ in die islamische Welt zu gehen, um Beruf und Mission zu verbinden. Auf dem Weg in die Außenmission machte Gott mir jedoch klar, dass er mich im vollzeitlichen Dienst in Deutschland gebrauchen will. Das anzunehmen, fiel mir zunächst sehr schwer. Einige Jahre später durfte ich erkennen, dass Gott mich nicht nur in Deutschland gebrauchte, sondern durch die Medien, für die ich verantwortlich war, Menschen in vielen Ländern mit dem Evangelium erreicht wurden. Insbesondere ermutigte es mich, dass ich so dazu beitragen durfte, zigtausendfach mehr Muslime zu erreichen, als wenn ich selbst physisch zu ihnen gegangen wäre. Gottes Pläne für uns sind höher als unsere eigenen.
Aktuell motiviert mich immer wieder sehr, wie Gott durch das Disciplometer von VisioM und die dadurch entstehenden Gespräche mit uns Mitarbeitern Menschen verändert und in ihrer Jüngerschaft anspornt. – Nicht zuletzt mich selbst.

Inwieweit hat deine Familie Anteil an deinem Dienst?

Meine 2019 verstorbene Frau Annja, mit der ich 23 Jahre verheiratet war, trug den gesamten Dienst durch Höhen und Tiefen mit. Sie hat VisioM mit gegründet und an meiner Seite quasi mit geleitet. Unsere Kinder beteiligen sich immer wieder mal an Einsätzen und bringen sich mit Ideen ein. Besonders freue ich mich, dass Gott mir mit Elisabeth im letzten Jahr wieder eine Frau geschenkt hat, der das Reich Gottes am Herzen liegt und mit der ich – gerade im Bereich Jüngerschaft – schon einige gemeinsame Einsätze, Webinare und sogar eine Freizeit durchführen konnte.

Welche deiner vielfältigen Aufgaben machen dir besondere Freude?

Ich liebe es, neue Dinge zu konzipieren und zu entwickeln – sei es im technischen Bereich, seien es neue Tools wie Umfragen, das Disciplometer oder auch zum Nachdenken und Wachstum anregende Medien und Produkte. Am meisten Freude macht es mir allerdings, mich in Menschen persönlich zu investieren. Im Moment passiert das besonders häufig in Seminaren und in Disciplometer-Auswertungsgesprächen, in denen ich – nicht nur junge – Menschen näher dorthin begleiten kann, wo Gott sie haben will.

Wo wünschst du dir Ergänzung?

Ergänzung wünsche ich mir besonders im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit, der Verwaltung und persönlichen Assistenz.

Gibt es Begegnungen oder Erlebnisse in deinem Dienst, die dir besonders im Gedächtnis geblieben sind?

Ja. – Da ist beispielsweise der mittlerweile verstorbene, ältere Geschäftsmann, für den wir im Rahmen unseres Projektes Business for Jesus (B4J) eine DVD und die Website EmilGrumbach.de erstellten, weil er seinen Geschäftspartnern gerne sagen wollte: „Ich will Sie im Himmel wiedersehen.“ Oder die 82-jährige Dame, die das Disciplometer mit mir machte, weil sie auch in diesem Alter noch wachsen will. Die anderen im betreuten Wohnen empfand sie alle als „so alt“.
Eine Begegnung, die nicht nur in meinem Gedächtnis, sondern in meinem Leben geblieben ist, hatte ich während eines Dienstes an der Bibelschule Brake mit einer Bibelschullehrerin. Diese „Begegnung“ ist nun meine Frau Elisabeth – aber diese Geschichte würde den „Augenblick“ sprengen. ;-)

Was ist dir aktuell ein wichtiges Anliegen?

Besonders wünsche ich mir weitere fachlich gute und treue Mitarbeiter, für die das Reich Gottes und die Mission oberste Priorität haben, die mit sozialen Medien und Jugendlichen
arbeiten, Migranten Jesus vorstellen und die Öffentlichkeitsarbeit von VisioM voranbringen. Außerdem ist es mir ein Herzensanliegen, dass Gott jemanden beruft, der die Nachfolge in der Leitung von VisioM übernehmen kann und will.

Als Leiter von VisioM seit der Gründung hast du die Arbeit nachhaltig geprägt. Was wünschst du dir für die Zukunft von VisioM?

Für die Zukunft wünsche ich uns als VisioM, dass Gottes Herzensanliegen, Menschen für Ihn zu gewinnen, unser Anliegen bleibt und immer mehr wird. Ich bete, dass Gott uns persönlich und die Medien, die wir erstellen, gebraucht, dass Menschen Jünger werden, bleiben und machen. Außerdem wünsche ich mir, dass die guten Medien, Seminare und Tools, die wir anbieten, von ganz vielen Christen genutzt und fruchtbar eingesetzt werden.

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